Die Eissphinx by Jules Verne

Die Eissphinx by Jules Verne

Autor:Jules Verne [Verne, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Action & Adventure
Herausgeber: MobileRead
veröffentlicht: 2009-05-01T20:01:18+00:00


Zweiter Band

Erstes Capitel

Und Pym?...

Der Entschluß des Kapitän Len Guy, schon morgen den Ankerplatz an der Insel Tsalal zu verlassen und wieder nach Norden zu segeln, die bisherige Erfolglosigkeit unserer Fahrt und der Verzicht auf eine Aufsuchung der Schiffbrüchigen von der englischen Goëlette in anderen Theilen des Antarktischen Meeres... alles das beunruhigte mich in lebhaftester Weise.

Die »Halbrane« sollte die sechs Leute, die sich nach den Aufzeichnungen Patterson's noch vor wenigen Monaten in diesem Gebiete befanden, wirklich ihrem Schicksal überlassen?... Die Besatzung derselben würde nicht bis zum äußersten den Verpflichtungen nachkommen, die die Forderungen der Menschlichkeit ihr auferlegten?... Sollte sie nicht auch das Unmögliche versuchen, um die Insel oder das Festland aufzufinden, wohin sich die Ueberlebenden von der »Jane« vielleicht hatten flüchten können, als sie die unbewohnbar gewordene Insel Tsalal verlassen mußten?...

Dazu hatten wir jetzt erst das Ende des Decembers – es war kurz vor Weihnachten – und befanden uns also eigentlich im Anfange der schönen Jahreszeit, so daß uns zu einer Fahrt durch die Südpolarmeere noch zwei volle Monate übrig blieben. Jedenfalls hatten wir Zeit genug, vor Eintritt der schlechten Jahreszeit den Polarkreis wieder zu erreichen – und jetzt... jetzt rüstete sich die »Halbrane« schon, nach Norden hin zu steuern!

Das waren zwar viele günstige Momente für die Weiterverfolgung unserer Fahrt, ich muß aber zugeben, daß andere, und solche, die sich auf recht gewichtige Gründe stützten, auch dagegen sprachen.

Bis zum heutigen Tage war die »Halbrane« noch nie auf gut Glück hinausgesegelt. Indem sie den von Arthur Pym angegebenen Weg einhielt, steuerte sie einem ganz bestimmten Punkte, der Insel Tsalal, zu. Der unglückliche Patterson bestätigte ebenfalls, daß der Kapitän William Guy und die fünf, dem Hinterhalte bei Klock-Klock entronnenen Matrosen auf dieser, ihrer Lage nach bekannten Insel gefunden werden würden. Nun hatten wir sie hier aber nicht angetroffen, wie überhaupt keine Seele der eingeborenen Bevölkerung, die bei einer noch unerklärten Katastrophe zu einer uns unbekannten Zeit zugrunde gegangen war. War es auch ihr gelungen, bei der nach dem Abgange Patterson's eingetretenen Katastrophe, die also höchstens sieben bis acht Monate zurückliegen konnte, noch zu entfliehen?

Auf jeden Fall spitzte sich die Frage auf folgendes einfache Dilemma zu:

Entweder waren die Leute von der »Jane« dabei umgekommen und die »Halbrane« mußte ohne Zögern zurücksegeln, oder sie lebten auch jetzt noch, und dann durften wir die Nachsuchungen nach ihnen nicht aufgeben.

Hielt man sich an diese zweite Möglichkeit, so hatten wir gar nichts anderes zu thun, als die in dem Berichte erwähnte, im Westen gelegene Gruppe, die das Erdbeben vielleicht verschont hatte, Insel für Insel abzusuchen. Gab es diese Gruppe aber auch nicht mehr, so konnten sich die Flüchtlinge von der Insel Tsalal doch nach irgend einem andern Lande des Südpolargebietes gerettet haben. Sollte es jetzt keinen der zahlreichen Archipele mehr geben, die das Boot Arthur Pym's und des Mestizen im freien Meere hier angetroffen hatte... obgleich niemand wußte, wie weit hinauf sie gekommen waren?

Wurde ihr Boot freilich bis über den vierundachtzigsten Breitengrad hinausgetragen, wo hätten sie dann landen können, da keine Insel, kein Festland hier die unermeßliche Wasserfläche



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